Per Radwanderung den Kranichen hinterher

Bei der schönen Kranichradtour lassen die symbolträchtigen Vögel live erleben. Auf dem Drahtesel geht es zu idyllischen Orten in Deutschlands einzigem Auennationalpark. Zahlreiche Kraniche steuern jedes Jahr die urwüchsige Flussauenlandschaft zwischen West- und Ostoder an. Ausgerüstet mit Fernglas und Verpflegung, kommen Naturfreunde voll auf ihre Kosten. Frische Luft und gesunde Bewegung gibt es bei der Radtour für Vogelfans inklusive.

Auf den Spuren der Kraniche

Der Nationalpark Unteres Odertal ist regelmäßig Rastgebiet vielzähliger Kraniche. Auf ihrem Weg in den Süden verbringen sie gern einige Zeit in der attraktiven Auenlandschaft. Einer der größten Kranichschlafplätze des Binnenlandes liegt im Nationalpark Unteres Odertal. Bis zu 15.000 der majestätischen Vögel beherbergt das ursprüngliche Areal. Im Nationalpark wird jedes Jahr im September eine Kranichwoche veranstaltet, die mittlerweile Hunderte von leidenschaftlichen Vogelbeobachtern anlockt. Es stehen praktische Aussichtstürme zur Verfügung, die das Sichten der edlen Tiere vereinfacht. Vom Oderdeich aus lässt sich der Kranichzug besonders gut beobachten. Mit Ferngläsern kann das Naturspektakel ganz nah verfolgt werden. Auch die seltenen, vom Aussterben bedrohten Trauerseeschwalben sind im Nationalpark dank künstlicher Nisthilfen zu finden.

Start und Ziel ist Tantow

Die Kranichradtour beginnt und endet im Ort Tantow. Angereist werden darf gern mit dem Zug, denn das Städtchen verfügt über einen Bahnhof. Die Wegbeschaffenheit während der Tour ist optimal, zudem wird fernab von großen Verkehrsstraßen geradelt. Über wenig befahrene Landstraßen gelangen die Vogelfreunde bis nach Mescherin, wo es auf dem asphaltierten, autofreien Oder-Neiße-Radweg durch den Nationalpark Unteres Odertal bis nach Gatow geht. 74 Kilometer misst die Erholung bringende Tour insgesamt. Neben den gefiederten Lebewesen wird eine eindrucksvolle Natur, tolle Aussichten und vielerlei Sehenswertes wie historische Bauten und schicke Gärten präsentiert. Die Übernachtungen finden in Schwedt an der Oder, in Friedrichsthal, in Gartz, in Mescherin, in Damitzow und in Vierraden statt. Wer Lust und noch nicht genug von der Natur hat, radelt gleich weiter. Es besteht eine Anbindung zum Uckermärkischen Radrundweg. Der Oder-Neiße-Radweg lädt ebenso dazu ein, die Strecke noch weiter zu radeln. Eine erlebnisreiche Fahrt von Kolbaskowo nach Stettin lässt sich im Anschluss an die Kranichradtour auch unternehmen.

Diese Stopps lohnen sich bei der Kranichradtour

Unterwegs gibt es einige Sehenswürdigkeiten und andere interessante Dinge zu finden. Schwedt hat einen tollen Hugenottenpark in petto. Der ehemalige Schlossgarten wurde nach Lenné umgestaltet. Sehenswert ist hier auch das Stadtmuseum und der Berlischky-Pavillion. Etwas Abwechslung bietet das Erlebnisbad AquariUM, welches etwa vier Kilometer vom Radweg entfernt liegt. Petershagen hält einen Bauerngarten und den Märchenpark am Schloss bereit. Der Kinderbauernhof Mümmelmann befindet sich in der Nähe des historisch wieder hergestellten Dorfangers in Petershagen. Um das städtische Schloss wurde ein zauberhafter Märchenpark gestaltet. Das Highlight sind die Märchenfiguren im Park. In Mescherin gibt es einen Naturbeobachtungsturm und einen Grenzübergang zu Polen, deshalb ist ein Ausflug ins Nachbarland möglich.

Gartz an der Oder wartet mit einer historischen Stadtmauer mit Toren auf. Die ehemalige Kirche des Heilig-Geist-Hospitals ist nicht minder sehenswert. Für ein paar Hintergrundinfos zur Geschichte sorgt das Ackerbürgermuseum in Gartz. Natur- und Vogelbeobachtungen im Polder 10 ermöglicht die Beobachtungshütte Seeschwalbe. Sie liegt auf dem Winterdeich, circa 1,5 Kilometer südlich der Gatower Brücke an der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. In Vierraden lohnt ein Blick auf die Kreuzkirche aus dem 18. Jahrhundert. Der sogenannte Hungerturm mit den Überresten der Vierradener Burganlage, die Tabakscheunen sowie das Tabakmuseum gelten als weitere Attraktionen der Stadt.

Der Vogelzug im Unteren Odertal

Das Untere Odertal ist bekannt für diverse Vogelzüge. Es lassen sich nicht nur Kraniche beobachten. Rund 10.000 Gänsen dient das nahrhafte Areal im Frühjahr und im Herbst ebenfalls als Lebensraum. Auch Singschwäne und bedrohte Trauerseeschwalben nutzen die Flussauen. Der Kranichzug findet im Herbst seinen Höhepunkt. Die Vögel fliegen dann von ihren Nachtlagern im polnischen Zwischenoderland auf die deutsche Seite, um auf den abgeernteten Getreidefeldern auf Beutejagd zu gehen. Als beste Zeit zum Sichten der spektakulären Touristenattraktion gelten die Tage zwischen dem 15. September und dem 15. Oktober. Von 16 bis 18 Uhr sollte sich in dieser Phase mit dem Fernglas bewaffnet werden. Hier sind vor allem die Deiche zwischen Friedrichsthal und Gartz geeignet. Der Beobachtungsturm südlich von Gartz ist ebenfalls ein guter Anlaufpunkt.